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„Es ist wichtig, auf die eigenen Anfänge zurückzublicken.“

Seit der Veröffentlichung seines Debütalbums „It Goes Like This“ (2013) hat Thomas Rhett die Country-Musik stark beeinflusst. Seine zum Pop tendierende, oft gefühlvolle Art von Radio-Country hat nicht nur Hits wie „Die a Happy Man“ und „Crash and Burn“ hervorgebracht, sondern auch eine jüngere Generation von Singer-Songwriter:innen inspiriert, die sich nicht scheuen, mit Genres ausserhalb der Grenzen des Country zu spielen. „Where We Started“, sein sechstes Studioalbum, ist die Krönung des ersten Jahrzehnts seiner Karriere und bringt die Mischung aus herzergreifenden Liebesliedern und relaxten Partyhymnen zusammen, für die er so beliebt ist. In „Church Boots“ findet Thomas Rhett zu seinen eigenen Wurzeln zurück und spricht damit die Country-Fans von heute an. „Half Of Me“ mit Riley Green ist eine erfrischende Ode an das Öffnen eines eiskalten Biers. „Death Row“, eine Zusammenarbeit mit Tyler Hubbard und Russell Dickerson, ist einer der stärksten Momente des Albums, inspiriert von einem Auftritt, den das Trio in einem Männergefängnis vor Insassen des Todestrakts gegeben hat. Und der Titeltrack ist ein eingängiger Ohrwurm im Duett mit Katy Perry, der Rhetts enge Verbindung zur Popwelt weiter unterstreicht.

„Ich denke, es ist wichtig, auf die eigenen Anfänge zurückzublicken, denn man kann sich erst richtig über seine Zukunft freuen, wenn man zurückblicken und sich sagen kann: Hey, wir haben bei null angefangen“, sagt er gegenüber Apple Music. „Und all das Gute, das wir bis jetzt erreicht haben, ist einfach unglaublich. Ich denke im Moment viel über mein Leben nach und bin einfach nur dankbar für die Dinge, die ich erleben durfte, nicht nur beruflich, sondern auch mit meiner Familie.“ Im Folgenden stellt Thomas Rhett einige Schlüsseltracks von „Where We Started“ vor.

„The Hill“
Wenn man sich die Credits meiner letzten Alben anschaut, findet man nicht viele Songs, bei denen mein Name nicht erwähnt wird. Als ich „Die a Happy Man“ geschrieben hatte, hatte ich das Gefühl, wenn ich nicht selbst an der Entstehung des Songs beteiligt gewesen wäre, wäre es zwar immer noch ein grossartiger Song, aber er hätte nicht die persönliche Note, die ich in eine Session einbringe. Ich glaube, man kann einen Song über die Liebe schreiben, aber er wird nie ganz das wiedergeben, was ich für meine Frau empfinde, wenn ich nicht wenigstens meinen Senf dazugebe. Ich bin ein Problemlöser, und wenn in unserer Beziehung [meine Frau] Lauren sauer ist, frage ich mich, was ich tun kann. „Wie bringe ich das wieder in Ordnung, was ich gerade gesagt habe? Oh Gott, kann ich bitte diesen Kommentar zurücknehmen?“ Am nächsten Tag schickten sie mir diesen Song und ich sass in Tränen aufgelöst in der Küche, als ich ihn mir anhörte, und dachte: „Das ist, als hätte ich den Song geschrieben.“

„Church Boots“
Ich glaube, der ganze Song dreht sich darum, dass ich immer derselbe Typ bin, egal, in welcher Situation ich mich befinde. Ich halte an den Dingen fest, die mir etwas bedeuten. Freitags trage ich die gleichen Jeans wie am Sonntag und am Sonntag dieselben Stiefel, die ich am Montag oder Dienstag zur Arbeit auf dem Feld trage. Und ich hatte das Gefühl, dass dieser Song viele Menschen anspricht, die fragen: „Hey, das ziehst du an? Damit willst du in die Kirche?“ Und du sagst: „Ja, genau. Ich wische den Staub von meinen Stiefeln, und dann können wir los.“ So ist mein Vater. So ist mein Grossvater. So bin ich, und offensichtlich sind auch viele andere Menschen auf der Welt so. Das war irgendwie ein einzigartiger Weg, um zu sagen, dass ich immer derselbe Kerl bin, durch und durch.

„Angels“
Diesen Song habe ich mit Teddy Swims, Josh Thompson und Julian Bunetta gemacht. Ich habe ihn aus einer persönlichen Perspektive geschrieben, ich habe einfach gedacht: „Mann, all die Sachen, die ich gemacht habe, mit dir an meiner Seite – ich verstehe einfach nicht, dass du immer noch bei mir bist. Du bist mit mir zu 800.000 Shows gereist, hast bei Radiointerviews neben mir gesessen, bist überall mit mir hingegangen und warst immer mein Fels in der Brandung, und das mit so viel Anmut.“ Denn es ist wirklich nicht einfach, in diesem Beruf verheiratet zu sein. Ich sah meine Frau an und sagte: „Manchmal glaube ich, du bist gar kein echter Mensch. Du bist ein lebender, wandelnder Engel.“

„Half Of Me“ (feat. Riley Green)
Die Geschichte zu diesem Song ist einer meine Lieblingsgeschichten auf diesem Album, glaube ich. Wir waren unterwegs, nur mein Vater und ich, Josh Thompson und Will Bundy, und wir hatten gerade einen Song fertig geschrieben, der niemandem wirklich gefiel, was auf Tour immer blöd ist. Als wir aus dem Bus ausstiegen, schaute ich Josh an und sagte: „Hey, Mann, lass uns nachher noch mal versuchen, einen Song zu schreiben, im Moment kommt dabei nichts heraus. Willst du trainieren gehen? Wollen wir etwas essen gehen?“ Und er sagte: „Nee. Die eine Hälfte von mir will ein kaltes Bier trinken, und die andere Hälfte auch.“ Und wir sahen uns beide an und sagten: „Okay, lass uns genau das schreiben“, und wir kletterten zurück in den Bus und schrieben den Song in 45 Minuten.

„Death Row“ (feat. Tyler Hubbard und Russell Dickerson)
Ich, Tyler und Russell wurden gebeten, ein paar Lieder für Häftlinge zu singen, die in der Todeszelle sitzen. Ehe man sich versah, haben wir eine Stunde lang gespielt. Und nach dem allerletzten Lied, das wir gesungen haben, meinte einer dieser Jungs: „Ihr müsst diesen Typ hier dazu bringen, euch seine Version von ‚Amazing Grace‘ vorzusingen.“ Und so kam dieser Kerl, dessen Fuss an den Boden gekettet war, von oben zu uns herunter, und Gott, er sang die schönste Version von „Amazing Grace“, die ich je gehört habe. Ich weiss nicht, was ich gefühlt habe, aber nachdem ich die Lieder gespielt und mit einigen von den Jungs gesprochen hatte, empfand ich einfach ein Mitgefühl, so in der Art „Wir alle haben schreckliche Fehler in unserem Leben gemacht, und manche sind am Ende viel schlimmer als andere“. Dabei habe ich auch erkannt, dass es immer Raum für Erlösung gibt.

„Slow Down Summer“
Wenn ich auf mein Repertoire zurückblicke, glaube ich, dass die Leute Songs wie „Marry Me“ so sehr mögen, weil das ein seltsames Konzept ist für einen, der so viele Liebeslieder schreibt. Bei diesem neuen Song hatte ich das Gefühl, dass ich ein wenig von dem, was die Leute an „Marry Me“ liebten, in eine andere, einzigartige Idee namens „Slow Down Summer“ verwandelt habe. Und es ist wirklich eine coole Art, dieses Album zu beginnen: Wenn das der Auftakt ist, können wir jetzt in eine Menge verschiedener Richtungen gehen, die die Leute völlig überraschen werden, auf eine gute Art und Weise.

„Us Someday“
Als wir diese Aufnahmen gemacht haben, habe ich eine Menge Beatles-Songs gehört. Einer meiner Lieblingssongs der Beatles ist „Eleanor Rigby“, und dieser Song beginnt mit einem Streichersatz, der sich durch den ganzen Song zieht. In der Country-Musik sind Streicher kein besonders beliebtes Instrument, weil man dabei immer an Sinatra oder Big-Band-Sachen denkt. Aber es war interessant, als die Streicher mit dem Schlagzeug, der Akustikgitarre und der Steel-Gitarre zusammenkamen; es ergab einfach alles einen Sinn. Und ich denke, der Song sticht dadurch auf dem Album wirklich heraus, einfach wegen der Produktion. Und der Text sagt etwas, von dem ich glaube, dass viele Leute das gerne von mir hören.

„Where We Started“ (feat. Katy Perry)
Ich plante nicht wirklich, ein Feature auf diesem Track zu haben. Aber meine Plattenfirma meinte: „Hey, das wäre doch cool, vielleicht mit einem weiblichen Feature.“ Und ich sagte: „Okay, wen wollt ihr denn fragen, an wen denkt ihr?“ Und sie: „An Katy Perry.“ Ich habe losgelacht und denen gesagt: „Erstens wird sie auf keinen Fall diesen Song mögen, und zweitens wird sie sowieso kein Interesse daran haben, einen Song mit mir zu machen.“ Aber sie hat sich buchstäblich am nächsten Tag bei unserem Management gemeldet und Ja gesagt. Und das ist einfach ein Gottesgeschenk. So etwas kann man sich nicht ausdenken. Ich bin ein Fan von Katy, seit ich etwa 14 Jahre alt war. Meiner Meinung nach ist sie eine Pop-Ikone meiner Generation.

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