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Hip-Hop direkt aus der Unterwelt – rough, düster, eindringlich

„Das weisse Album” von Haftbefehl war bekanntlich eine düstere, von Dämonen geprägte Angelegenheit. Nun ist der Gegenpart zu diesem von Eskalationen und Depressionen geplagten Album erschienen. Und erwartungsgemäß klingt „Das schwarze Album” noch dunkler als sein Vorgänger. Hier führt uns Aykut Anhan auf seinen neuen Songs einmal mehr zurück in die Vergangenheit, vielleicht konsequenter als je zuvor. Er erzählt von Frankfurter Crack-Küchen, vom Bahnhofsviertel, vom Rotlicht, von der Hölle – und von den Menschen, die dort wohnen. Einer von ihnen ist Haftbefehl selbst, der durch diesen finstren Ort schreitet, sich die Schmauchspuren aus der Seele wäscht und die Menschen dort versteht: Warum sie so handeln, wie sie handeln, warum sie aus dem ewigen Kreislauf der Gewalt nicht zu entkommen vermögen. Es ist schlicht meisterhaft, wie Haftbefehl auf diesem Album wieder einmal altbekannte Geschichten von Gewalt, Sex und Drogen mit musikalischen wie auch lyrischen Innovationen neu erzählen kann. Chapeau, Hafti Abi.

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